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Rufnummernmitnahme, Anbieter-Wechsel und immer noch Probleme

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Die Rufnummer (egal ob mobile oder Festnetz) ist für viele Nutzer sehr wichtig geworden und einen Umstellung auf eine neue Nummer macht oft viel Arbeit. Der Gesetzgeber wollte dieses Problem an sich entschärfen und hat Regelungen eingeführt, die es Kunden erlauben, ihre alte Rufnummer mitzunehmen und die Anbieter verpflichtet die Ausfallzeiten sehr gering zu halten.

Um eine Mobilfunk-Rufnummer mitzunehmen, geht man folgendermaßen vor:

  • Zunächst informiert man den aktuellen Anbieter darüber, dass man die Rufnummer mitnehmen möchte. Dies kann während der Vertragslaufzeit, zum Vertragsende oder auch danach erfolgen. Bei einer vorzeitigen Portierung setzt man ein Opt-In, um dem aktuellen Anbieter mitzuteilen, dass die Rufnummer vorzeitig portiert werden soll.
  • Anschließend schließt man einen neuen Vertrag bei einem anderen Anbieter ab und teilt diesem mit, dass man die bestehende Rufnummer mitnehmen möchte. Der neue Anbieter beantragt dann die Portierung der Rufnummer beim alten Anbieter, was einige Tage in Anspruch nehmen kann.
  • Sobald die Portierung erfolgreich abgeschlossen ist, erhält man eine Bestätigung und kann die alte Rufnummer beim neuen Anbieter verwenden.

Seit Dezember 2021 ist die Rufnummernmitnahme kostenlos, unabhängig davon, ob es sich um eine Handynummer oder eine Festnetznummer handelt. Viele Anbieter bieten zudem einen Bonus an, wenn man seine alte Rufnummer mitbringt. Einige Anbieter verzichten beispielsweise auch auf die Anschlussgebühr oder geben sogar einen Bonus, wenn man die alte Rufnummer mitbringt. Beim Vodafone Discounter Simon Mobile sinkt sogar die Grundgebühr, wenn man vom richtigen Anbieter wechselt.

Das sind die häufigsten Probleme rund um die Mitnahme der Handy-Nummer

Bei der Mitnahme der Mobilfunk-Rufnummer können verschiedene Probleme auftreten. Hier sind einige der häufigsten:

  1. Falsche oder unvollständige Angaben: Wenn die persönlichen Daten, die beim neuen Anbieter angegeben werden, nicht mit den Daten beim alten Anbieter übereinstimmen, kann dies zu Verzögerungen oder Ablehnungen führen.
  2. Verpasste Kündigungsfristen: Wenn man die Kündigungsfristen beim alten Anbieter nicht einhält, kann die Rufnummernmitnahme nicht rechtzeitig durchgeführt werden.
  3. Restguthaben bei Prepaid-Tarifen: Bei Prepaid-Tarifen kann es vorkommen, dass das Restguthaben nicht automatisch ausgezahlt wird. Man muss dies beim alten Anbieter separat beantragen.
  4. Technische Probleme: Manchmal kann es zu technischen Schwierigkeiten bei der Übertragung der Rufnummer kommen, was zu Verzögerungen führen kann.
  5. Fehlende Freigabe der Rufnummer: Der alte Anbieter muss die Rufnummer für die Mitnahme freigeben. Wenn dies nicht rechtzeitig geschieht, kann die Portierung nicht abgeschlossen werden.

Es ist wichtig, sich frühzeitig um die Rufnummernmitnahme zu kümmern und alle erforderlichen Schritte sorgfältig zu befolgen, um diese Probleme zu vermeiden.

Die Erfahrungen mit der Rufnummernmitnahme

Rechtsanwalt Thomas Stadler schreibt dazu in einem aktuellen Beitrag über die Erfahrungen des Wechsels mit O2:

Kurze Zeit später erhalte ich von der Telekom dann die Rückmeldung, dass der abgebende Anbieter (o2) die Freigabe der Rufnummer verweigert. Angeblich wegen nicht übereinstimmender Daten. Da der Vertrag in beiden Fällen auf mich läuft, kann es da allerdings keine Diskrepanzen geben. O2 hüllt sich derweil in Schweigen, beantwortet E-Mails und SMS nicht.

Bei Malte Wedding gibt es einen sehr ausführlichen Artikel zu dessen Erfahrungen beim Wechsel weg von der Telekom hin zu Vodafone:

Vier Wochen vor dem Umzug meldete ich mich bei Vodafone, ich wollte von der Telekom wechseln. Jeder, dem ich von meinen Wechselabsichten erzählte, hatte gesagt, das könne nicht gut gehen, aber ich beantragte debn Wechsel und fragte die Vertriebs-Dame im Callcenter, ob ein Monat Vorlauf denn reiche, um beim Einzug sofort über einen Anschluss zu verfügen. „Das ist überhaupt kein Problem“, sagte sie. Ich zog also vier Wochen später um, blieb aber ohne Telefon und Internet.

Der Beitrag hat mittlerweile 40 Kommentare und viele Reaktionen im Netz (hier, hier), die Chancen, dass sich am Problem mit dem Wechsel zwischen den Anbieter etwas ändert, scheinen sich dadurch aber nicht wirklich verbessert zu haben. Es ist nach wie vor einfach, einen neuen Vertrag abzuschließen, die Freundlichkeit des alten Anbietrs scheint aber mit der Kündigung aufzuhören. Auf die Idee, das Kunden eventuell auch mal wieder zurück wechseln, wenn man sie nicht komplett vergrault, scheinen die meisten Betreiber nicht zu kommen.

Leider sind nur die wenigsten Nutzer Anwälte oder Unternehmen, die sich längere Streitigkeiten leisten können. In den meisten Fällen dürfte der Weg im Support enden. Vielleicht schafft es der Kunde mit Nachdruck, den Call Agent zu überzeugen, den Wechselprozess doch noch anzustoßen, vielleicht aber auch nicht, die Erfahrung dürfte in jedem Fall frustrierend sein.

Kein Wunder, das viele Nutzer vor einer Mitnahme der Rufnummer nach wie vor zurückschrecken und trotz eventuell billigere Preise beim alten Anbieter verweilen. Lieder den funktionierenden Anschluss oder Vertrag in der Tasche als eine bessere Variante, die mit Mühe und Frust verbunden ist. Von daher hat der Gesetzgeber zwar schon den richtigen Weg eingeschlagen, in der Praxis ist dies leider aber noch nicht angekommen.



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